Für den Burda-Verlag und ihre neue Plattform NetDoktor habe ich ein mehrseitiges Dossier über Stress schreiben dürfen.
Daraus für Sie hier ein kleiner Ausschnitt.
Die Leitplanken-Übung
Die feine Technik eignet sich gut, wenn wir in ängstlichen und negativen Gedanken festhängen, die wir uns von der Zukunft machen. Die Kalibrierungsübung schenkt uns Leitplanken, zwischen denen unsere Gedanken wieder ihren konstruktiven Weg nach vorne finden.
Suchen Sie eine ruhige Umgebung auf und nehmen Sie einen Block zur Hand. Malen Sie sich gedanklich die schlimmsten Folgen der belastenden Situation aus und notieren Sie sie stichwortartig. Es ist wichtig, dass Sie die Situation möglichst bildhaft vor Augen haben. Die Gedanken an dieses „Worst case“-Szenario sind natürlich alles andere als schön, aber sie setzen eine wichtige Leitplanke auf der einen Seite Ihres Weges. Danach malen Sie sich ebenso bildhaft die schönsten Folgen aus, die eintreten könnten, so unrealistisch Ihnen diese vielleicht in dem Moment zunächst vorkommen mögen. Dieses „Best case“-Szenario ist die andere Leitplanke Ihres Weges. Die Erfahrung zeigt, dass Ihnen beide Leitplanken helfen, realistischer einzuschätzen, wie die Situation wahrscheinlich tatsächlich verlaufen wird. Genau das ist der letzte Teil der Übung: Malen Sie sich aus und schreiben Sie auf, wie die Situation wahrscheinlich ausgehen wird. Die Wirklichkeit wird irgendwo zwischen den beiden Leitplanken liegen. Notieren Sie sowohl die positiven als auch die negativen Dinge, die Ihnen einfallen. Die sorgsame Auseinandersetzung mit den genannten drei Szenarien beruhigt Ihre Gedanken und reduziert übertriebene Ängste. Perspektivwechsel-Übungen wie die Leitplanken-Übung „kalibrieren“ uns neu und helfen dabei, die Belastungssituation wieder realistischer einzuschätzen. Der Weg wird plötzlich wieder klar und Sie blicken nach vorne.