Ich bin in der aktuellen Standortbroschüre Top 99 Regensburg vertreten. Der Wunsch an mich war, zu schildern, was mich mit Regensburg verbindet. Das fiel mir nicht schwer! Dies war meine offizielle Antwort, und sie beschreibt eine wahre Geschichte:
„Was mich mit Regensburg verbindet? Als gebürtiger Rheinländer wähnte ich meine Vorfahren in der ersten Reihe, als Gott den Humor unter den Menschen verteilte. Aber wie ich bei meinem ersten Besuch in Regensburg am 11.08. des Jahres 1999 erfahren durfte, muss die versammelte Oberpfalz damals ebenfalls weit vorne gestanden haben!
An dem Tag war ich hierher gereist, weil ich mir verschiedene bayerische Städte anschaute, in denen ich das letzte Jahr meines Medizinstudiums hätte absolvieren wollen. Es war der Tag der totalen Sonnenfinsternis; eigentlich ein Ereignis, das viele mit Apokalypse und allgemeinem Niedergang assoziieren. Nicht die Regensburger! Ich erinnere mich, wie ich zur Mittagszeit auf der Steinernen Brücke stand und in Gemeinschaft fremder und fröhlicher Menschen in den Himmel schaute. Die Stimmung war angesichts des drohenden Weltuntergangs ausgesprochen heiter. Die silberbeschichteten Brillen, die jemand verteilte, gaben bereits ausreichend Grund zur allgemeinen Komik. Schnell wurde klar: Wenn wir alle sterben, dann wenigstens lachend. Der Weltuntergang fiel bekanntlich aus. Also blieb noch Zeit in die Stadt zu gehen. Bis zum Ende des Tages hatte ich mit mehreren gut gelaunten Menschen tassenweise Alkohol genossen und zufälligerweise meine spätere Vermieterin kennen gelernt, die mir ein kleines Zimmerappartement am Fischmarkt anbot. Als ich dann abends in einem Restaurant in der Nähe des „Don Juan“ zur Ruhe kam, und den wunderschönen Tag Revue passieren ließ, wurde mir klar: Regensburg muss die richtige Stadt sein für dich (wer wollte da noch nach München?). Herzlichkeit hinterlässt eben den größten Eindruck! Also zog ich im Oktober hierher.
Seit nunmehr zwanzig Jahren bin ich ärztlich und wissenschaftlich an der hiesigen Klinik für Psychiatrie tätig, halte für verschiedene Unternehmen Vorträge und produziere meine Podcastreihe „Gehirn Gehört“ hier in meinen Studio. Und wenn ich gerade ein Buch schreibe, kann man mich irgendwo mit Laptop bewaffnet in einem versteckten Winkel der Donauauen erspähen. Mittlerweile habe ich eine wundervolle Frau gefunden, die uns zwei Kinder schenkte, und die mir seit Jahren Bayerisch beibringt. Ein aussichtsloses Unterfangen und aus sprachlicher Sicht wahrlich eine Sonnenfinsternis.
Aber wie ich durch die Regensburger erfahren durfte: Auch wenn es zwischenzeitlich mal dunkel, wird: die Sonne kommt immer wieder zum Vorschein! Und bis dahin lachen wir einfach gemeinsam und freuen uns des Lebens. Danke, Regensburg! Es ist schön hier zu sein…“
Die ganze Broschüre können Sie online auch hier lesen.